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Istanbul: Unterschied zwischen den Versionen
Version vom 17. September 2011, 11:06 Uhr
Istanbul (Türkisch: İstanbul, früher Konstantinopel) ist sowohl aus kultureller, als auch aus wirtschaftlicher Perspektive die wichtigste und vielseitigste Stadt der Türkei. Die Stadt breitet sich zu beiden Seiten des Bosporus aus und erstreckt sich somit über zwei Kontinente. Über die Einwohnerzahl herrscht mehr oder weniger Unklarheit, Schätzungen liegen zwischen etwa 12 und 16 Millionen Einwohnern, was bedeutet, dass Istanbul auch eine der größten Städte Europas und der Welt ist. Bis zur Republikgründung war Istanbul die Hauptstadt des Osmanischen Reiches, dies wurde nun aus strategischen Gründen Ankara. Aufgrund der römischen, griechischen und osmanischen Geschichte bietet Istanbul eine Vielzahl an kulturellen Attraktionen. InhaltsverzeichnisStadtteileIstanbul ist in 32 Stadtteile gegliedert: HintergrundAuf Grund seiner strategisch günstigen Lage an der Meerenge zwischen Schwarzem und Marmara Meer mit dem Goldenen Horn als natürlichen Hafen gründeten die Griechen um 660 v. Chr. die Stadt Byzantion. In den folgenden Jahrhunderten stand die Stadt unter verschiedenen Einflüssen, bis es sich um 146 v. Chr. als freie Stadt mit Rom verbündet. Unter Kaiser Konstantin dem Großen (306 - 337 n. Chr.) wurde das Christentum zur Staatsreligion und die Stadt zum "Neuen Rom", wenig später setzte sich der Name Konstantinopel durch. 476 n. Chr. zerfiel das Weströmische Reich, hingegen blieb das Oströmische Reich mit Konstantinopel als Hauptstadt noch knapp 1000 Jahre bestehen. Während der Kreuzzüge (1095 - 1204) wurde die Stadt von den "christlichen Rittern" geplündert. Später rückten Völker aus dem Osten in Kleinasien vor und eroberten weite Teile des Oströmischen Reiches, bis letztendlich nur mehr Konstantinopel übrig blieb, welches schließlich 1453 von den Türken eingenommen wurde. Nun wurde das Osmanische Reich zur Weltmacht, deren Expansion erst mit der fehlgeschlagenen Belagerung von Wien um 1683 endete. Im 19. Jhdt. musste das Osmanische Reich zahlreiche Niederlagen einstecken und verlor weite Gebiete, Griechenland wurde unabhängig, die Balkanstaaten etablierten sich. Während des Ersten Weltkrieges stand die Türkei an der Seite Deutschlands und seiner Verbündeten und wurde schlussendlich von alliierten Truppen besetzt und sollte komplett zerschlagen werden. Unter dem türkischen General Mustafa Kemal Paşa (Atatürk) organisierten die Türken erfolgreich den Widerstand und gründeten 1923 die Türkische Republik. Die Türkei bekam eine moderne Verfassung nach westeuropäischem Vorbild, İstanbul verlor seinen Status zugunsten von Ankara als Hauptstadt der jungen Republik. Jahrzehntelang dämmerte İstanbul nun im Halbschlaf vor sich hin, ehe in den 1990er Jahren ein Aufschwung begann, der sich bis heute stark beschleunigt und die Stadt bezüglich Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum weltweit in das Spitzenfeld gebracht hat. AnreiseFlugzeugIstanbul verfügt über zwei internationale Verkehrsflughäfen: Flughafen Istanbul-Atatürk (IST)Istanbul-Atatürk (türkisch: Atatürk Hava Limanı) ist der größte und wichtigste Flughafen der Stadt und des Landes und liegt im europäischen Teil etwa 18 km westlich des Stadtzentrums. Er dient unter anderem als Drehkreuz der nationalen Fluggesellschaft Turkish Airlines. Folgende Fluggesellschaften fliegen Istanbul-Atatürk aus dem deutschsprachigen direkt Raum an:
Vom Atatürk Flughafen aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, um in die Stadt zu gelangen. Ein Taxi kostet etwa 35 TL (ca. 18 Euro), der Expressbus Havaş Otobüs fährt alle halbe Stunde nach Taksim und kostet etwa 5 Euro. Außerdem startet von hier die Hafif Metro. Vor allem bei starkem Verkehr und dem häufigen Stau auf Istanbuls Straßen ist diese eine schnelle und preiswerte Alternative. Für 3.00 TL (umgerechnet etwa 1,50 Euro) kann man mit der Hafif Metro und der Tram innerhalb von weniger als einer Stunde vom Flughafen aus die Innenstadt erreichen. Man folgt den Anzeigetafeln zur Hafif Metro und kauft sich beim Automaten pro Person zwei Jetons, hier "Token" genannt um je 1.75 TL. (Der Automat nimmt auch Scheine, da der Automat aber die häufig zerknitterte Scheine nicht akzeptiert, ist es empfehlenswert sich am Flughafen gleich auch Münzen einzutauschen.) Nach Einwuf eines Jetons kann man das Drehkreuz passieren. Man steigt bem sechsten Stop Zeytinburnu aus und hält sich rechts, dann passiert man nach Einwurf des zweiten Jetons das Drehkreuz zur Tram, die von hier aus in die Innenstadt startet. Nach etwa einer Dreiviertelstunde erreicht man das historische Zentrum Sultanahmet, wenige Minuten später Eminönü (Hafen links und rechts der Galatabrücke am Südufer des Goldenen Horns) und schließlich die Endstation Kabataş nördlich des Goldenen Horns am Bosporus. Die Stationen werden vor jedem Stop durchgesagt, außerdem ist die Reihenfolge der Haltestellen in der Tram angeschlagen. (Stand vom Oktober 2010) Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen (SAW)Seit 2001 gibt es auf der asiatischen Seite, etwa 30 km südöstlich des Stadtteiles Üsküdar, den Flughafen Istanbul-Sabiha Gökçen (türkisch: Sabiha Gökçen Hava Limanı), der vorwiegend von Billig- und Charterfluggesellschaften angeflogen wird und darüberhinaus auch dem Inlandsverkehr dient. Folgende Fluggesellschaften fliegen Istanbul-Sabiha Gökçen aus dem deutschsprachigen direkt Raum an:
Auch vom Flughafen Sabiha Gökçen aus gibt es Flughafenbusse (Karte: Havaş-Busrouten) zum Taksim-Patz. Der Bus E10 KADIKÖY-KURTKÖY fährt für 3 TL zum Hafen in Kadiköy (Fahrplan), von wo man mit der Fähre auch den europäischen Teil zügig erreichen kann. (alternativ Bus Linien E9 - Bostancı, E3 - Levent) BahnDie Zeiten einer direkten Verbindung von Deutschland über Österreich nach Istanbul (Istanbul-Express) sind seit der Jugoslawien Krise vorerst einmal vorbei. Die internationalen Züge aus Europa kommen am Sirkeci Bahnhof im Stadteil Sultanahmet an. Von München aus erreicht man Istanbul mit der Bahn am schnellsten über Wien nach etwa 39,5 Stunden mit zweimaligem Umsteigen in Budapest und Sofia. Direkte Bahnverbindungen nach bzw. von Istanbul gibt es nach Belgrad (ca. 23 Std.), Sofia (ca. 12,5 Std.), Bukarest (ca. 19,5 Std.) und Thessaloniki (ca.12,5 Std. mit dem Nachtzug "Dostluk Ekspress", Freundschafts Express, ca. € 48.--). (Seit dem 13. Februar 2011, hat die Griechische Eisenbahn, wegen der griechischen Finanzkrise, alle Zugverbindungen ins Ausland auf unbestimmte Zeit eingestellt [1].) Züge nach Asien fahren am Haydarpaşa Bahnhof ab. Um von dem einen zum anderen Bahnhof zu gelangen, muss man mit der Fähre über den Bosporus fahren. Zur Zeit ist ein Eisenbahntunnel unter dem Bosporus durch in Bau, dessen Fertigstellung sich verzögert, da bei den Bauarbeiten sensationelle archäologische Funde gemacht wurden. Von Haydarpaşa aus startet der sogenannte "Trans-Asia-Express" einmal die Woche (Dienstag Nacht 23.30 Uhr) nach Teheran, eine gute Gelegenheit, um in den Osten der Türkei zu gelangen. Gute Verbindungen gibt es mehrmals täglich nach Ankara, teilweise schon über eine neue Hochgeschwindigkeitstrasse, auf der moderne Züge eine Geschwindigkeit von 250 km/h erreichen. (Stand 2010) BusDer ZOB, Otogar liegt etwa 10 km östlich vom Zentrum. Die Metro, Kleinbusse und Taxis fahren von dort aus ins Zentrum. Die Busunternehmen bieten kostenlose Shuttles von ihren Verkaufsstellen z.B. am Taksim zum Busbahnhof. "Büyük Otogar" bildet mit 168 Ticketbüros/Abfahrtterminals, Läden, Restaurants, einer Polizeistation, Metrostation, Klinik und Mosche eine kleine Stadt für sich, die sich über einige Stockwerke erstreckt. Um die passende Verbindung zu bekommen, sollten vor der Abreise die möglichen Gates ausgewählt werden: [2] Auf der asiatischen Seite befindet sich der kleinere Busbahnhof "Harem". Von Billigflugreisen abgesehen, ist die An-/Abreise über Wien und Sofia die wahrscheinlich günstigste Möglickeit um nach Istanbul zu kommen. Istanbul-Sofia (10-15€) und Sofia-Wien (ca.45€), von Wien und nach Wien ist es einfach nach Deutschland und Westeuropa zu trampen. Zumindest durch das ehemalige Jugoslawien ist dies nicht zu empfehlen. Über Rumänien und Bulgarien kann dies mehrere Tage bis zu einer Woche dauern je nach Glück usw. AutoUm es gleich vorweg zu sagen: Mit dem eigenen Auto nach Istanbul zu fahren lohnt sich kaum. Von München über Laibach, Belgrad, Sofia nach Istanbul sind es etwa 1800 km, will man nicht über Bulgarien, sondern über Griechenland fahren, so sind es etwa um 350 km mehr. Die Fahrt durch Serbien ist noch immer durch Ungewissheiten geprägt, auf den Autobahnstrecken muss man nicht unerheblich Maut bezahlen. Will man auf das eigene Fahrzeug aus welchen Gründen auch immer nicht verzichten, so bieten sich zu bestimmten Zeiten alternativ auch ein Autoreisezug zwischen Villach und Edirne bzw. diverse Fährverbindungen mit dem Schiff von Italien aus an. SchiffIstanbul ist Etappenziel zahlreicher Kreuzfahrten durch das Mittelmeer. Von Venedig und anderen italienischen Häfen aus gibt es Schiffsverbindungen nach Istanbul.MobilitätNach wie vor wirkt der Straßenverkehr in Istanbul auf einen Mitteleuropäer völlig chaotisch. Der Innenstadtbereich ist geprägt von engen und oft steilen Gassen mit Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern. Nur wenige breite und mehrspurige Straßen müssen den teilweise sehr starken Verkehr aufnehmen, oft gibt es Stau und man kommt nur sehr langsam voran. Der Fahrstil ist rasant, Verkehrsregeln werden kaum beachtet, selbst rote Ampeln werden oft überfahren, Geschwindigkeitsbegrenzungen so gut wie nie eingehalten. Man kann nicht sagen, dass aggressiv gefahren wird, irgendwie passt jeder auf jeden auf, aber es wird erwartet, dass man - wenn man nicht gerade staubedingt steht - im Verkehrsstrom ebenso rasant "mitschwimmt". Für einen ortsunkundigen Fahrer bedeutet dies Stress pur, da man, wenn man "zu langsam" unterwegs ist, ständig angehupt, (oft sehr knapp) überholt und geschnitten wird. Es ist dringend zu empfehlen, wenn man mit dem eigenen Fahrzeug nach Istanbul gefahren ist, dieses auf einem sicheren Parkplatz abzustellen und sich anderweitig fortzubewegen. Autobahnen und die Bosporusbrücken sind mautpflichtig. Im historischen Zentrum, das teilweise durch zahlreiche Polleranlagen verkehrsberuhigt wurde, ist es eine gute Idee, sich als Fußgänger mit Hilfe eines guten Stadtplanes fortzubewegen. Die Orientierung fällt auf Grund der Hügelstruktur relativ leicht. Auf der Spitze jedes Hügels steht zumeist eine bekannte Moschee, Richtung "hinunter" landet man früher oder später am Meer. Vorsicht vor Autos, auch in den engsten Gassen, meist wird man rechtzeitig angehupt. Vorsicht auch vor ungesicherten Baugruben und Eingängen in im Keller gelegenen Geschäften und anderen Räumlichkeiten, die schmalen und steilen Treppen sind praktisch immer völlig ungesichert und wären im EU-Europa auf Grund der herrschenden Gesetzte und Vorschriften streng verboten. Ansonsten hat das "sich treiben lassen" durch die Gassen in ungefähre Richtung seines Zieles seinen ganz besonderen Reiz, da man hinter vielen Ecken oft interessante Details entdeckt und Überraschungen erlebt. Im Übrigen sind die Türken sehr freundlich und hilfsbereit, sollte man einmal nicht mehr weiter wissen. Das Überqueren einer der mehrspurigen Autostraßen, wenn weit und breit keine (oder nur eine abgeschaltete) Ampelanlage oder Unterführung da ist, kann zum Abenteuer werden. Freiwillig bleibt kaum ein Autofahrer stehen, man muss quasi mit einer gewissen Todesverachtung auf die Fahrbahn treten und gut abschätzen können, ob der Bremsweg für das heranbrausende Fahrzeug ausreicht, bzw. genug Platz zum Ausweichen ist.Mit dem Taxi kommt man schnell und günstig herum. Eine Fahrt von Taksim nach Sultanahmet sollte nicht mehr als 10 Lira kosten. Man hält eines der gelben Taxis per Handzeichen an. Man sollte darauf achten, dass das Taxameter eingeschaltet ist. Der früher geltende Nachttarif, der teurer war als der Tagtarif, wurde im Herbst 2009 abgeschafft. Ein Dolmuş ist ein Sammeltaxi (Kleinbus) und kostet etwas mehr als die normalen Stadtbusse, aber weniger als ein Taxi. Sie sind leicht zu erkennen, da sie wie die Taxis gelb sind und ein Dolmuş-Zeichen auf dem Dach haben. Dolmuş fahren auf festgelegten Routen durch die Stadt, sind aber flexibler und fahren auch mal kurze Schlenker um jemanden abzusetzen; außerdem kann man jederzeit aus- und zusteigen. Das Ziel steht auf einem Schild hinter der Windschutzscheibe und man zahlt je nach Entfernung (man sollte Erkundigungen bei einheimischen Mitfahrern einholen).
Entlang des Goldenen Horns und zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil der Stadt verkehren auch Schiffe. Eine Fahrt kostet 1,5 TL und bietet sehr schöne Ausblicke auf die Stadt. An den einzelnen Stationen erhält man an Kiosken oder Automaten Jetons, mit denen man dann die Drehkreuze passieren kann. (engl. Info) Der Ausbau des schienengebundenen Nahverkehrs wird in letzter Zeit stark vorangetrieben, zeichnet sich jedoch aus Sicht eines Mitteleuropäers teilweise durch eine etwas chaotische Planung und mangelhafte Koordination zwischen den einzelnen Systemen aus. Zur Zeit verbindet die U-Bahn (Metro) Şişhane mit Maslak im Norden. Eine Erweiterung über das goldene Horn nach Yenikapı ist zur Zeit in Bau. Eine zweite Linie (Hafif Metro) verbindet den Flughafen mit dem Hauptbusbahnhof in Esenler und den Stadtteil Aksaray. Mit der Verlängerung nach Yenikapı kann man dort dann in die Metro/S-Bahn/Fähre umsteigen. In Aksaray/Yusufpaşa besteht eine Umsteigemöglichkeit in die Strassenbahn (Tramvay) nach Kabataş. Mit dem Tünel, der den nördlichen Brückenkopf seit 1875 der Galata-Brücke mit der Istiklal-Caddesi verbindet, hat Istanbul eine der ältesten U-Bahnstrecken der Welt. Entlang der verkehrsberuhigten Istiklal Caddesi führt die Nostalji Tram (Eski Tramvay). Eine neue unterirdische Standseilbahn Füniküler verbindet Kabataş mit dem Taxim-Platz. Ístanbul hat vier Straßenbahnlinien (Tramvay) die wichtigste für Touristen ist die T1, die von Zeytinburnu nach Kabataş fährt. Eine Fahrt mit den meisten schienengebundenen Verkehrsmitteln kostet ebenfalls 1,5 TL, man bezahlt mit Jetons - Token genannt -, die man an Automaten oder Kiosken bekommt mittels derer man dann die Drehkreuze passieren kann. Beim Umsteigen muss jedes Mal ein weiterer Jeton verbraucht werden. Achtung: Die Jetons zwischen Schienenfahrzeugen und Schiffen sind unterschiedlich! Es gibt auch ein elektronischen Abbuchungssystem, "Akbil" genannt, mit dem man etwas günstiger fährt, man muss jedoch ein entsprechendes Gerät gegen eine Kaution erwerben, dieses kann man immer wieder aufladen. Weiters führt die Türkische Staatsbahn Vorortzüge (Banliö Hatti, auch als LRT - Light Metro System bezeichnet) sowohl im europäischen (Hauptbahnhof Sirkeci) als auch im asiatischen (Hauptbahnhof Haydarpasa) Teil der Stadt. Das vor kurzem eröffnete Metrobusnetz hat erheblich zur Verringerung des Individualverkehrs geführt. Die Metrobusse fahren von 06.00 h bis Mitternacht auf eigenen Verkehrsflächen von Avcılar auf der europäischen, nach Kadıköy (Sögütlüceşme) auf der asiatischen Seite. Dabei überqueren sie auch den Bosporus. SehenswürdigkeitenDie absoluten Highlights
Weitere Paläste
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Weitere Sehenswürdigkeiten
Museen
AktivitätenHamamEin Besuch im Hamam (türkischen Dampfbad) ist eine willkommene Abwechslung zum Sightseeing und gibt die Möglichkeit eine andere Kultur auch aus anderer Sicht kennenzulernen. Die türkische Badekultur wurzelt einerseits in den religiösen Vorschriften des Islam (regelmäßige Reinigung unter fließendem (!) Wasser, andererseits in der Bäderkultur des römischen Reiches. Die meisten Hamams in Istanbul sind viele hundert Jahre alt und auch aus diesem Grund einen Besuch wert. Architektonisch besteht ein Hamam aus einer Zentralkuppel, um die herum kleinere Kuppeln angeordnet sind. Der von unten her beheizte Boden und die Wände bestehen aus Marmor. Ein Besuch im Hamam sollte etwa folgendermaßen vor sich gehen: Nach Betreten des Hamams bekommt man eine Umkleidekabine zugewiesen und eine Art Lendenschurz, Peştamal genannt. Man betritt eine der Nebenkuppeln, wo man sich aufwärmen und vorreinigen kann, oder geht gleich in die Hauptkuppel, wo man sich auf das in der Mitte des Raumes befindliche Podest, den sogenannten Nabelstein, legen kann um zu schwitzen. In einer oder mehrerer Nebenkuppeln sind kleine Wasserbecken mit jeweils einem Warm- und einem Kaltwasserhahn. Mit Hilfe einer Blechschale kann man sich mit Wasser übergießen. Nachdem man mindestens eine halbe Stunde geschwitzt hat und die Poren sich geöffnet haben, wird man vom Bademeister aufgerufen und von Kopf bis Fuß gewaschen. Dies geschieht mit einem rauen Waschlappen, sodass sich die oberste (abgestorbene) Hautschicht löst und fortgespült werden kann, wozu man immer wieder kräftig mit Wasser übergossen wird. Anschließend bekommt man eine Massage, nachdem man noch zur letzten und gründlichen Reinigung in eine dicke Schicht Seifenschaum gehüllt wurde. Diese Massage kann ziemlich grob ausfallen, der Bademeister zieht und zerrt an den Gliedern, drückt auf die Wirbelsäule, dass es immer wieder nur so knackt, jedoch sind die türkischen Masseure wahre Meister ihres Faches und richten einem "die Knochen wieder gerade". Abschließend wird man abgetrocknet und sitzt, in Tücher eingehüllt, in einem Abkühlungsraum und kann sich Getränke bringen lassen. Dieser Ablauf kann je nach Hamam etwas variieren und sollte zumindest etwa 2 Stunden dauern. Traditionell sind die Geschlechter streng getrennt, wobei es in der Frauenabteilung manchmal keine hauptamtlichen Wäscherinnen gibt, sondern sich die Besucherinnen gegenseitig waschen und massieren. Frauen können hier völlig nackt sein, Männer hingegen tragen immer ihren Peştamal um die Hüften (und werden in dieser Region auch nicht vom Wäscher oder Masseur berührt). Neuerdings gibt es für Touristen auch Hamams für Männer und Frauen gemischt, Frauen bekommen hier in der Regel einen Bikini im Design des Peştamals gestellt, das Badepersonal kann hier aus Männern und Frauen, aber auch nur aus Männern bestehen. Die Preise in solchen Hamams sind in der Regel aber deutlich höher. Die Qualität der gebotenen Leistungen und die Preise variieren zwischen den einzelnen Hamams stark. Es empfiehlt sich, auf die entsprechende Website (leicht über Google zu finden) der einzelnen Hamams zu schauen und auch die Bewertungen im Internet - ähnlich derer für Hotels - zu studieren. Ein Besuch in einem guten Hamam ist ein Erlebnis für sich, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Man fühlt sich anschließend wie "neugeboren", und hat das Gefühl, noch nie so sauber gewesen zu sein. Einige Hamami in Istanbul:
Schiffsrundfahrt auf dem BosporusDer Bosporus ist eine wichtige und vielbefahrene Schiffsroute zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer bzw. dem Mittelmeer. Auf Grund unterschiedlichster Strömungen gilt er als sehr gefährlich. Eine Bosporusrundfahrt per Schiff ist in jedem Fall ein sehr empfehlenswerter Ausflug. Die - häufigen - Abfahrten erfolgen von Eminönü in unmittelbarer Nähe der Galatabrücke aus. Mit den großen Schiffen ist dies auch ein sehr preiswertes Vergnügen. Wesentlich teurer wird es, wenn man ein kleines privates "Wassertaxi" mietet. Es empfiehlt sich, sich vorher entsprechend zu informieren. Bei einem eventuellen Stop in einem der zahlreichen Dörfer entlang der Route kann man auch als besonderes HIghlight ein Fischessen in einem Restaurant mit zumeist traumhaften Blick auf die Meerenge einplanen.Ausflug zu den PrinzeninselnDie Prinzeninseln (Kızıl Adalar) liegen etwa 20 km südöstlich von Istanbul im Marmarameer und sind bei der Istanbuler Bevölkerung ein beliebtes Ausflugsziel. Landschaftlich äußerst reizvoll bieten die neun Inseln Möglichkeiten zum Wassersport sowie zur Besichtigung der Überbleibsel zahlreicher Klöster, Kirchen etc. Der Autoverkehr ist verboten, stattdessen gibt es Pferdekutschen. Zahlreiche Schiffsverbindungen gibt es sowohl vom europäischen (Eminönü) als auch vom asiatischen Teil Istanbuls aus. Ausflug in den Belgrader WaldDas ausgedehnte Waldgebiet (Belgrat Ormanı) nördlich von Istanbul ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsziel, sondern auch schon seit der Antike für die Wasserversorgung der Stadt von großer Bedeutung. So gibt es hier auch Stauseen, Wasserreservoire und -leitungen aus byzantinischer Zeit. EinkaufenDer Besuch des Großen Basars oder auf türkisch Kapalı Çarşı (Bedeckter Basar), geöffnet Montag - Samstag, 09.00 - 19.00, ist jedenfalls ein Erlebnis, heute allerdings stark auf Touristen ausgerichtet. Die Preise können hier verhandelt werden, manchmal sind sie auch angeschrieben, dann jedoch oft - aber nicht immer - um ein Vielfaches überhöht. Es ist dringend zu empfehlen, sich vorher über den wahren Wert einer Ware gut zu informieren. Die alte Regel, man biete die Hälfte des vom Händler genannten Preises und treffe sich dann irgendwo dazwischen, kann nicht mehr als allgemein gültig angesehen werden. Der Ägyptische Basar (Mısır Çarşısı), der Gewürz-Basar in Eminönü ist, wie der Name schon verrät, ein wahres Paradies für Augen und Nase. Rund um den Ägyptischen Basar und zwischen diesem und dem Großen Basar gibt es eine Unzahl von Läden und auch Straßenverkäufer, wo man so ziemlich alles in allen nur erdenklichen Qualitäten bekommt, von Lebensmitteln über Gewand, Schmuck bis zu gefälschten Markenuhren und gefälschtem Viagra. [10]Ebenfalls empfehlenswert ist ein Bummel auf der sehr westlich orientierten Istiklal Caddesi, hier haben die internationalen Bekleidungskonzerne ihre Filialen, es gibt aber auch Boutiken, Buchhandlungen, Antiquariate etc. Die Läden haben dort bis 23 Uhr auf und an Wochenenden bis 1 Uhr. In normalen Geschäften außerhalb des Großen Basares sind die Preise angeschrieben und meist nicht verhandelbar. Sind sie nicht angeschrieben, so gelten die Gepflogenheiten des Großen Basars: Sich vorher gut informieren! Wenn Sie das Glück haben, in Istanbul in einem kleinen familiär geführten Hotel zu wohnen, so können Sie sich oft vom Hotelchef gute und seriöse Tipps geben lassen. Häufig werden Sie auf der Straße angesprochen und von demjenigen zu "seinem" Geschäft gelotst. Üblicherweise ist dieser ein Schlepper und erhält Provision vom wirklichen Inhaber des Ladens, die Ihnen dann auf den Preis aufgeschlagen wird. Allerdings gibt es in Istanbul viele arme Leute, die sich so ihren Lebensunterhalt - oder einen Teil davon - verdienen müssen. KücheDie türkische Küche zählt neben der französischen und chinesischen zu den bekanntesten und besten Küchen der Welt. Diese Küche ist genauso farbig wie das Kulturmosaik des Landes und besteht aus zahllosen und unterschiedlichen Geschmäcken. Die unterschiedlichen Klimazonen des Landes spielen bei der Entwicklung der regionalen Spezialitäten eine grosse Rolle. Die östliche Schwarzmeerküste ist ein gutes Beispiel dafür. Wegen hoher Niederschlagsmengen kann dort Weizen nicht angebaut werden. Daher bilden Mais und Maismehl die Hauptnahrungsmitteln dieser Küche. Im Gegensatz dazu ist das Südostanatoliengebiet für die Kebaps berühmt, da dort vorwiegend Viehzucht betrieben wird. Als ein Olivendepot ist die Ägäis für die leckeren Gemüsespeisen bekannt. Ausserdem sind die Teigpasteten des Nordwestgebietes (Trakien) sehr beliebt. Die raffinierte Küche von Istanbul ist durch diese verschiedenen Gerichte der Regionen bereichert. Allgemein zeichnet sich die türkische Küche durch variantenreich zubereitetes Gemüse aus. Eine Besonderheit ist hier auch die Verwendung von Yoghurt. Fleischgerichte bestehen meist aus Geflügel, Lamm und auch Rindfleisch. Schweinefleisch fehlt naturgemäß, es wird nur in sehr touristisch ausgerichteten Restaurants angeboten, wobei die Qualität aber oft nicht mit den Preisen konform geht. Frische Fische und Meeresfrüchte werden zahlreich und verhältnismäßig günstig angeboten. Für Leckermäuler: Es gibt eine Unzahl traumhafter Süßspeisen! Die Kosten für eine Mahlzeit differieren sehr stark. Fast überall kann man in Garküchen ("Lokanta") - hier werden die Gerichte in flachen Metall-Behältnissen warm gehalten und können nach Besichtigung geordert werden - für ca. umgerechnet etwa € 5.-- ausgiebig (Suppe und Hauptspeise mit Salat, gegebenenfalls auch Nachtisch) essen und trinken. Brot und Leitungswasser sind üblicherweise kostenfrei, für Mineralwasser, Limonaden, Fruchtsäfte und alkoholische (diese sind nicht überall erhältlich) Getränke muss extra bezahlt werden. Ein Glas Tee kostet meist TL 1.-- (ca. € --.50). Die Preise hängen natürlich auch stark von der Lage des jeweiligen Lokals ab, weshalb es sich empfiehlt, diese zu vergleichen; meist sind sie schon vor dem Lokal auf großen Speisekarten angeschlagen. Die Qualität des Essens ist fast immer sehr gut, auch in den einfacheren Lokalen, die vornehmlich von den Einheimischen frequentiert werden. Auch auf der Straße bekommt man an allen Ecken und Enden Essbares und Trinkbares angeboten: Frisch gepresste Fruchtsäfte, Esskastanien, gegrillte Maiskolben, natürlich Döner-Kebap, in der Nähe des Goldenen Horns auch Muscheln und Fischbrötchen. Denken Sie hier daran, dass der hygienische Standard möglicherweise Ihrem mitteleuropäischem Magen Probleme bereiten kann und achten Sie auf frische Zubereitung. Für den ganz schnellen Imbiss wärmstens empfohlen werden können die überall erhältlichen Sesamkringel, Simit genannt, die um TL --.75 verkauft werden. (Stand Oktober 2010)AusgehenZahlreiche Fischrestaurants findet man in der Altstadt - in Richtung Marmarameer - im Stadtteil Kumkapı. Abends gibt es in fast allen Lokalen Livemusik, teilweise nehmen Einheimische ihre Instrumente mit, teils spielen Roma-Bands. Hier fließt der Raki (Anisschnaps) in Strömen.Das Bohemienviertel im Stadtteil Beyoğlu befindet sich links und rechts der Fußgängerzone "Istiklal Caddesi" zwischen Tünel und Taksim-Platz auf der europäischen Seite nördlich der Galatabrücke, unzählige Restaurants, Cafes (insbesondere in der Fransız Sokağı), Bars, Diskotheken und Kneipen, für jedes Portemonnaie, für jeden Geschmack und jede Orientierung ist etwas dabei. Die Atmosphäre ist ausgelassen, jeder Kleidungsstil erlaubt. Gilt als Stadtteil mit dem intensivsten Nachtleben Europas. Hier gibt es auch Straßenmusik und hervorragende Jazz-Clubs. Nördlich von Taksim in Nisantasi und Levent gibt sich der Istanbuler und der Internationale Jet-Set ein Stelldichein. Die Preise sind dementsprechend, die Bars könnten genauso in Manhattan sein, z.B. die Buz-Bar. Auf der Galatabrücke befinden sich unterhalb der Fahrbahn direkt am Wasser auf beiden Seiten Restaurants und Bars. Auf der Westseite kann man den Sonnenuntergang am Goldenen Horn erleben, ein unbeschreibliches Erlebnis. Auf der asiatischen Seite könnte man das gemütliche Viertel Kadiköy empfehlen. Zwischen alten griechischen und armenischen Kirchen, einer Fußgängerzone mit Flohmarkt finden sich einige nette Bierkneipen mit studentischem Publikum. Hier können auch Istanbuler Frauen ungestört allein ein Bier trinken und auch alleinreisende Ausländerinnen werden nicht ständig angesprochen. Vom Hafen die große Strasse bergauf und dann zum Kadiköy-Pazar (nach Gügüm, Liman-Cafe oder Son Gemi fragen). Bebek befindet sich 10 min mit dem Taxi vom Taksimplatz, rechts unterhalb der Bosporus Brücke. Es ist das Zentrum der Stars aus der Istanbuler Sport-, Schauspiel- und Sängerwelt. Vor allem abends sind dort die ganzen türkischen TV-Sender zu finden, auf der Suche nach neuen Klatschgeschichten der Stars. Dementsprechend teuer sind auch die Bars (eine Runde Wasserpfeife 40 Lira, dreimal soviel wie herkömmlich). Sehr zu empfehlen ist der Club Reina, wo gefeiert und gegessen werden kann, mit einer traumhaften Aussicht auf die asiatische Seite Istanbuls. UnterkunftIstanbul besitzt zahlreiche Hotels in allen Preiskategorien. Es ist zu empfehlen, sich in einem Internetportal für Hotelreservierungen, die oft auch Bewertungen durch die Gäste enthalten, zu informieren. Die Lage des Hotels ist ein nicht unwesentlicher Faktor, ein Hotel im historischen Zentrum Sultanahmet erspart viel Zeit, vor allem dann, wenn man hauptsächlich an den Museen und Baudenkmälern interessiert ist.
KlimaGünstige Zeiten für einen Besuch von Istanbul sind die Monate Mai, Juni, September und Oktober. Auch im November kann es noch durchaus angenehme Tage geben. Im Hochsommer ist es heiss und feucht, im Winter kann es unangenehm nasskalt werden und zeitweise auch schneien.
ArbeitenSicherheitAufpassen sollte man in jeder Metropole. Es gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen. In Istanbul prallen extreme Gegensätze aufeinander: Aufgeschlossene, nach europäischen Maßstäben gebildete Menschen, wie sie in jeder europäischen Großstadt anzutreffen sind auf der einen Seite, strenggläubige Muslime auf der anderen und dazwischen Mischungen aus beiden Extremen aller Schattierungen. Extremer Reichtum und extreme Armut mit allen ihren Schattenseiten, eher schlecht als recht verdienende "Ein-Personen-Unternehmer", die weder kranken- noch pensionsversichert sind, arbeitende Kinder, Bettler. Der immer noch große Zusammenhalt innerhalb von Großfamilien ersetzt das weitgehend fehlende soziale Netz des Staates. Zudem leben in Istanbul viele Menschen aus zahlreichen anderen islamischen Ländern, insbesondere auch aus Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, Flüchtlinge aus Afghanistan etc. Angesichts dieser Voraussetzungen muss man Istanbul als sehr sichere Stadt bezeichnen. Gewaltverbrechen sind vergleichsweise selten, Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle können vorkommen. Ein "übers Ohr gehauen werden" in manchen Geschäften oder Lokalen ist nicht selten, aber keineswegs die Regel! Vielfach bieten sich Einheimische - oft auch Jugendliche - als Führer an, sperren einem vielleicht auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit auf und verlangen am Ende, quasi als "Austritt" dann eine überhöhte "Eintrittsgebühr". In solchen Fällen sollte man daher immer vorher fragen, wie viel es kostet (Sprachführer), um unliebsame Überraschungen möglichst zu vermeiden. Vorsicht vor "zwielichtigen" Lokalen, die an Bordelle oder Spielhöllen erinnern: Hier werden Sie mit Sicherheit gnadenlos abgezockt. Lassen Sie sich in solche Lokale auch nicht einladen! Alleinreisenden Frauen, die nicht belästigt werden wollen, sei empfohlen, sich einheimischen Männern gegenüber zurückhaltend zu benehmen, Blickkontakt zu vermeiden und im Ernstfall auf der Straße lieber Frauen als Männer anzusprechen. In der Innenstadt, nahe der Hagia Sophia, schräg gegenüber dem Eingang zur Yerebatan-Zisterne gibt es eine spezielle Touristenpolizei, an die man sich wenden kann, wenn man Probleme hat. KlarkommenEs ist einfach in Istanbul klarzukommen. Man wird häufig angesprochen, oft auch ohne Interesse daran Irgendetwas zu verkaufen. Wer sich auf ein Gespräch - vielleicht auch mit einem potentiellen Teppichhändler - einlässt, erfährt meist Interessantes und der Gesprächspartner ist auch nicht böse, wenn man anschließend nichts kauft. Türken sind grundsätzlich neugierig, freundlich und sehr hilfsbereit. Dies gilt gleichermaßen für (religiös) konservative als auch (westlich orientierte) moderne Türken. Für die Kommunikation ein wichtiger Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen besteht darin, dass es sich bei konservativ orientierten Türken nicht schickt, dass auf der Straße ein Mann eine Frau bzw. eine Frau einen Mann anspricht, bei modernen Türken ist dies kein Problem. Beide Gruppen sind leicht an ihrer jeweiligen Kleidung erkennbar. In Istanbul, einer Stadt der Gegensätze, wird man fast überall auf beide Gruppen stoßen, wobei es natürlich Stadtteile gibt, wo eine der beiden Gruppen überwiegt. Viele Istanbuler sprechen Deutsch oder Englisch. Und wenn nicht, dann funktioniert die Verständigung über nonverbale Kommunikation meist erstaunlich gut, wobei allerdings zu beachten ist, dass manche Gesten und manche Mimik in der Türkei eine andere Bedeutung haben kann als in Mitteleuropa! Manch ein Tourist fühlt sich belästigt, wenn er vor Geschäften, Restaurants etc. ständig angesprochen wird. Diesbezüglich ein Tipp: Blickkontakt vermeiden, wenn man nicht angesprochen werden will. Dies sei auch alleinreisenden Frauen empfohlen, die nicht "belästigt" werden wollen. Blickkontakt ist bei Türken bereits ein Signal für Kontaktaufnahme. Frauen sollten sich auch als Touristen nicht allzu aufreizend "knapp" kleiden, auch für Männer sind kurze Hosen nicht die erste Wahl. Für den Besuch von Moscheen sind für Männer lange Hosen und für Frauen Kopftuch und langes Kleid (oder zumindest lange Hosen) sowieso obligat. Kopftücher und Röcke können manchmal beim Eingang ausgeliehen werden. Vor dem Betreten einer Moschee sind die Schuhe auszuziehen, man achte auf saubere Füße bzw. saubere Socken. In vielen Moscheen ist Nicht-Moslems während der Gebetszeiten der Zutritt verwehrt, in manchen Moscheen können sie anwesend sein, müssen sich jedoch im hinteren Teil aufhalten und sollen natürlich nicht herumgehen oder fotografieren. Es ist eine gute Idee, sich als Tourist einige Wörter und Redewendungen auf Türkisch für die wichtigsten Situationen mit Hilfe eines guten Sprachführers anzueignen. Türken freuen sich, wenn man sie auf türkisch begrüßen kann, bzw. beim Bestellen im Restaurant oder beim Einkauf sich in ihrer Sprache ein bisschen verständigen kann. Das Türkische ist grundsätzlich eine sehr logisch aufgebaute Sprache, auch die Aussprache ist für Menschen deutscher Muttersprache relativ leicht; man spricht auch genau so, wie man schreibt. Das ist darauf zurückzuführen, dass im Jahre 1928 das bis dahin verwendete arabische Alphabet durch das lateinische ersetzt wurde. Dringt man aber weiter in die Grammatik der türkischen Sprache ein, so wird einem sehr bald bewusst, dass der Aufbau dieser Sprache sich sehr von der unseren unterscheidet. So gibt es wesentlich mehr Formen für das Verb als im Deutschen, die teilweise sogar miteinander kombiniert werden können. Eine "eins-zu-eins Übersetzung" ins Deutsche ist somit oft nicht möglich. Die feine Nuancierung im Ausdruck, die die türkische Sprache bietet, kann nur mit vielen Umschreibungen mehr oder weniger gut übersetzt werden. KommunizierenIn der Innenstadt gibt es zahlreiche öffentliche Festnetztelefone. Das Handy ist bei vielen Türken ständiger Begleiter, über den günstigsten Roamingtarif informiert Ihr nationaler Netzbetreiber. Es gibt zahlreiche Internetcafes, in den meisten Hotels gibt es kostenfreien Zugang zum Internet, sowohl über einen stationären Computer als auch über WLAN. Istanbul ist Kulturhauptstadt Europas 2010 und in der Innenstadt gibt es öffentlichen kostenfreien drahtlosen Zugang zum Internet. Weiter geht'sEtwa 250 km nordwestlich von Istanbul an der bulgarischen Grenze gelegen ist die Stadt Edirne ein lohnendes Ziel. Hier steht eines der besten Bauwerke des Architekten Sinan, die berühmte Selimiye-Moschee. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch der etwa 100 km südlich von Istanbul über dem Marmara Meer gelegenen Stadt Bursa. Neben bemerkenswerten Baudenkmäleren und Museen gibt es hier Thermalquellen und ein zum Wandern und im Winter auch zum Skifahren einladendes Gebirge, den Ulu Dağ (Großen Berg). İznik, das antike Nikaia (Nizäa) ist ein am gleichnamigen See (İznik Gölü) gelegenes, knapp 200 Straßenkilometer südöstlich von Istanbul gelegenes Städtchen mit einer gut erhaltenen Stadtbefestigung aus griechischer, römischer und seldschukischer Zeit.
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