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Gdańsk: Unterschied zwischen den Versionen
Version vom 25. April 2010, 12:17 Uhr
Danzig (polnisch: Gdańsk) ist eine Stadt in Polen und Hauptstadt der Wojewodschaft Pommern. Danzig gilt als eine der schönsten Städte in Polen und an der Ostsee. Als größter polnischer Ostseehafen war Danzig Jahrhunderte lang das reiche Handelstor der polnisch-litauischen Adelsrepublik nach Westeuropa und Übersee. InhaltsverzeichnisStadtteileSeit etwa 10 Jahren wird Danzig (460.000 Einwohner) zusammen mit dem kleinen Zoppot (40.000 Einwohner) und Gdingen (Gdynia, 253.000 Einwohner) gemeinsam als Dreistadt (Trójmiasto) vermarktet. Und diesen Begriff hört man auch tatsächlich immer wieder in dieser Region. Für viele ist überraschend, dass Danzig eigentlich nicht direkt an der Ostsee und auch nicht an einem größeren Fluss liegt. Die große Weichsel mündet 20 km östlich in die Danziger Bucht. Durch Danzig fließt nur die beschauliche kleine Mottlau. Die großen Werften und Hafenanlagen liegen fast ausschließlich in Gdingen, das vor dem 2.Weltkrieg der größte Ostseehafen war. Zoppot ist bekannt für seine 500 m lange, breite Holzmole, die sich weit in das ziemlich ruhige Wasser der Danziger Bucht erstreckt und nicht nur im Sommer ein sehr bekannter Promenierweg ist. Ebenso bekannt ist die Waldoper, für manche die schönste Freilichtbühne Europas. Hier finden im August ein sehr bekanntes Liederfestival und im Oktober ein sehr empfehlenswertes Jazzfestival statt. Der Pub Kinski erinnert an den hier geborenen unvergleichlichen Klaus Kinski. Von den eigentlichen Stadtteilen Danzig ist nur die Rechtstadt (s.u.) von Interesse, sowie für historisch/militärisch interessierte die Halbinsel Westerplatte, wo der 2. Weltkrieg begann. HintergrundAnreiseDanzig ist ein sehr wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Nordpolen. FlugzeugDie größte Fluggesellschaft ist die Polskie Linie Lotnicze (LOT), diese Gesellschaft fliegt von Danzig Ziele in Polen, Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Auch deutsche, österreichische und schweizer Fluggesellschaften landen in Danzig. Wizzair, Ryanair und Easyjet fliegen auch nach Danzig. Vor dem Flughafen befindet sich rechts die Bushaltestelle, ab der Linie 4 für 3 zł in etwa 30 min ins Zentrum (Endstation Hauptbahnhof) fährt. Ein Taxi kostet ca. 45 zł. BahnDas direkte Anreisen mit der Bahn ist von Deutschland (über Berlin) und Österreich (über Kattowitz) problemlos möglich. Betrieben wird das Schienennetz von der Staatsbahn PKP. Bahnfahren in Polen ist sehr preisgünstig. BusZahlreiche Busunternehmen bieten Anreise nach Danzig von Deutschland und Österreich mit dem Omnibus an, z.B. Sindbad, Eurolines, Touring, Omnia. Von Danzig aus dient trotz wachsendem Individualverkehr dem immer noch sehr bedeutsamen öffentlichen Verkehr ein ausgedehntes Überlandbusnetz. Neben den staatlichen Buslinien PKS gibt es ein zahlreiches Angebot an privaten Anbietern. Das Reisen mit dem Bus ist eine der preisgünstigsten Möglichkeiten Polen zu erkunden. AutoDas Straßennetz um Danzig ist sehr gut mit der A1 und Schnellstraßen ausgestattet. Die A1 wird ausgebaut und wird Danzig mit Lodsch und Kattowitz sowie Tschechien verbinden. Ein Ausbau der Schnellstraße nach Stettin zur Via Balitica ist in Planung. Die Anreise aus Deutschland empfielt sich auf dieser Straße über Stettin auf der Staatsstraße 6 (E28) SchiffDanzig/Gdingen ist mit mehreren Fährverbindungen nach Skandinavien ausgestattet. Außerdem gibt es auch Verbindung in Richtung Baltikum. Die Binnenschifffahrt führt die Weichsel aufwärts. MobilitätTaxis sind recht preiswert, viel sicherer als in vielen Reiseführern noch angegeben und alle mit Taxametern ausgerüstet. Diese werden aber für Kurzfahrten oft nicht eingestellt und pauschal 10 zł (= 2,50€) berechnet. Ziele innerhalb der Altstadt sind leicht zu Fuß erreichbar. Für Ausflüge (Festung Marienburg, Sopot, Gdingen, Elblag, Hela-Halbinsel, Kolberg) eignen sich Nahverkehrszüge ab Hauptbahnhof gut. Züge fahren häufig und sind recht sauber aber meist überhitzt. Infoschalter geben gut Auskunft, Tickets erhält man leicht wenn man die (natürlich) polnische Städtenamen benutzt (also z.B. Malbork anstelle von Marienburg). Insbesondere die 3 Städte der Dreistadt (Danzig, Zopot und Gdingen) sind mit der schnellen Stadtbahn SKM (Danzig-Gdingen 4 zł) sehr gut verbunden. Ab Danziger Fähranleger (Zielona Brama, zwischen Krantor und Grünem Tor) legen die schnellen Fährkatamarane nach Hela (hübsches Fischerdorf auf der Putziger Nehrung) und nach dem wichtigsten polnischen Badeort Kolberg ab. Vom Hafen Gdingen starten die großen Fährschiffe, die praktisch sämtliche Orte an der Ostsee ansteuern. Die Verständigung ist außerordentlich leicht: Englisch ist bei jüngeren Leuten weit verbreitet und gut verständlich. Bei älteren Leuten häufig auch deutsch, russisch ist etwas außer Mode und wird gern vermieden. Es kommen aber auch viele junge Russen/innen aus Kaliningrad und der russischen Exklave, dem ehemaligen nördlichen Ostpreussen, nach Danzig um heftige Partys zu feiern. SehenswürdigkeitenDie Altstadt besteht aus den beiden Teilen "Rechtstadt" (= Główne Miasto) und sogenannten "Altstadt" (= Stare Miasto), die aber außer der Katarinenkirche und der Brigittenkirche nichts Sehenswertes enthält, weil Sie nach vollkommener Zerstörung im 2. Weltkrieg schnell, lieblos und unschön hochgezogen wurde. Die herrliche Rechtstadt ist ist vom Hauptbahnhof leicht zu Fuß erreichbar. Der Eindruck beim Bummel über die Hauptstrasse Langer Markt (Długi Targ) ist insbesondere am Abend überwältigend - selbst für Vielgereiste. Sie verbindet den Kohlenmarkt (Targ Weglowy) mit dem Flüßchen Mottlau (Stare Mottlawa) und wird am Anfang und am Ende von zwei prächtigen wuchtigen und doch grazilen Torbauwerken abgegrenzt. Das Goldene Tor (Złota Brama) und das Grüne Tor (Zielona Brama) sind wie der gesamte Lange Markt bemerkenswerte Beispiele der hochgelobten polnischen Restaurateure. Man muß bedenken, dass Danzig im 2. Weltkrieg zweimal heftig umkämpft und völlig zerstört war. Es fällt besonders auf, dass es in der Rechtstadt nahezu keinen sichtbaren Beton gibt und auch die Reklametafeln und Beleuchtungen sind sehr dezent. Pflaster sind geschmackvoll und stilsicher ausgewählt und das Strassenbild ist harmonisch. Ein weiteres Highlight ist die Frauengasse (Ulica Mariacka) mit den eigenartigen, höchst reichhaltigen terrassenartigen Vorbauten der Häuser (genannt Beischläge). Große Teile der "Buddenbrock"-Verfilmung (nach dem Buch von Thoma Mann, Regisseur Franz Peter Wirth) wurden hier und nicht in Lübeck gedreht. Von der Frauengasse kommt man durch das Frauentor nach wenigen Metern zum weltberühmten Krantor.Auf dem kurzen Weg kommt man an vielen kleinen, aber feinen Gasthäusern vorbei u.a. dem Storch und dem Goldwasser, Heimat des Danziger Goldwassers (ein milder Schnaps mit echten Blattgoldflittern drin). Beachtet auch die herrlichen Türen im ganzen Altstadtbereich. Auch wer kein Freund von Kirchen ist, sollte sich die Marienkirche (Kosciol Mariacki) ansehen, immerhin die größte Backsteinkirche der Welt. Die Große Mühle (Wielki Mlyn) ist ganz in der Nähe und ebenfalls ganz aus Backsteinen erbaut (1350). Sie war 600 Jahre lang eine der größten Profanbauten im Mittelalter. AktivitätenEinkaufenIm August findet der berühmte Markt des Hl. Dominikus statt. Hier kann man von Antiksachen bis zum Krimskrams alles kaufen. KüchePierogi - hausgemachte Maultaschen nach Großmuttersart. Sie können mit Fleischmischung, Sauerkrautpilzmischung gefüllt oder auch süß zubereitet werden. Gekocht werden sie im Wasserbad und können anschließend entweder direkt so verspeist werden oder vorher noch mit Zwiebeln angebraten oder im Backofen angebacken werden. In Danzig ist das kleine Restaurant "Pierogarnia u Dzika" auf der Piwna Straße ein schöner Ort um die verschiedensten Sorten von Pierogi zu probieren. Bigos Bigos ist das polnische Nationalgericht, das in allen Regionen Polens zubereitet wird. Die Hauptzutaten sind Sauerkraut, Weisskohl, getrocknete Waldpilze, Fleisch und Wurst. Je nach Vorlieben und Region werden jedoch gerne auch weitere Zutaten benutzt (im Süden Polens z.B. getrocknete Pflaumen). Früher hat man eben alles "passende", was so eben noch an Resten da war benutzt.
NachtlebenSehr angesagt ist der Tiger Pub in der u. Rajska (Rechtstadt), eine kleine moderne Bar, die dem zurückgetretenen Weltklasse-Boxer Darius "Tiger" Michalczewski gehört. Das Gazeta Rock Cafe in der ul. Tkacka in der Nähe des tollen Zeughauses ist selbst in frühen Stunden schon gerammelt voll, weil es wirklich gute Musik bringt und Tanzen geradezu erzwingt. Das Yesterday in der ul. Piwna (nahe der Marienkirche) schwelgt in Farben in Stil der späten Beatles und ist vorallem nach 23 Uhr beliebt. Klub Parlament am Kohlenmarkt ist ein topmoderner Tanzpalast auf mehreren Etagen mit topfitten und modischen Youngsters und mittlerweile im Zeitalter von Ryanair ein richtig internationeler Treff. Etwas ruhiger, aber sehr kontaktfreudig geht es im Barbados (nähe Holiday Inn) am Hauptbahnhof zu. Eine tolle, sehr dezente und äußerst geschmackvolle Weinbar ist das Spiritus Sanctus in der nähe der Marienkirche. Und wer gerade durch die Frauengasse flaniert und von Bernsteinschmuckläden ermüdet ist, findet in dem gemütlichen U Literatow Muße und Entspannung bei einer großen Auswahl von herbatas, den polnischen Teesorten, oder sogar bei einem Glässchen Wodka, das man in Polen auch schon am frühen Nachmittag trinken darf. UnterkunftEs finden sich leicht Hotels nach internationalen Standards (Podewils, Hanza, Holiday Inn Gdansk, Mercure Hevelius Gdansk, ab 400 PLN). Es gibt auch viele Hostels im Bereich 30 PLN (Baltic Hostel am Hauptbahnhof,Hostel przy Targu Rybnym in der ul. Grodzka). Ein empfehlenswerter Geheimtip: Willa Litarion, ein kleines Hotel, elegant und gleichzeitig als Familienunternehmen sehr persönlich. LernenArbeitenSicherheitGesund bleibenKlarkommenKommunizierenNeben der polnischen Sprache kann man sich in Danzig vor allem mit jüngeren Leuten auf Deutsch und Englisch verständigen. Die Älteren haben alle Russisch gelernt. Nicht alle wollen jedoch diese Sprache wieder benutzen. Die Polen wissen es aber auch zu schätzen, wenn man versucht, auf Polnisch zu begrüßen oder einfache Sätze zu bauen. Weiter geht'sWeblinks
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