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Benī Ḥasan
Beni Hasan (arab.: بني حسن, Benī Ḥasan) ist der Name zweier benachbarter Ortschaften, der bewohnte Ort Benī Ḥasan asch-schurūq (der östliche) und der heute unbewohnte Ort Benī Ḥasan al-qadīm (der alte), in Mittelägypten (Ägypten). Sie befinden sich ca. 25 km südlich von el-Minyā auf der östlichen Niluferseite. In der Nähe von Benī Ḥasan al-qadīm befindet sich die berühmteste Gaufürstennekropole des Mittleren Reiches – neben Deir el-Berscha, Meir Theben, Moʿalla und Assuan –, während sich in der Nähe von Benī Ḥasan asch-schurūq der Speos Artemidos befindet. HintergrundBenī Ḥasan ist ein moderner Name, der sich von einem arabischen Stamm ableitet. Die Nekropole wurde mit Ausnahme des Neuen Reiches während der gesamten Zeit Altägyptens, hauptsächlich jedoch in der 12. Dynastie (Mittleres Reich) genutzt. Es ist die Nekropole des 16. oberägyptischen Gaus (Gazellengau). Die Nekropole besteht aus 39 Felsgräbern von Gaufürsten der 11. und 12. Dynastie, hiervon sind zwölf dekoriert. In der Ebene vor den Felsgräbern befinden sich ca. 900 Schachtgräber für Beamte und Bedienstete der vorgenannten Gaufürsten. Letztere waren meist Männergräber und enthielten kaum Beigaben, manchmal Opferplatten und so genannte Seelenhäuschen aus Ton, die ebenfalls der Opferung dienten. Die Felsgräber haben rechteckigen Grundriss, die Räume können durch Säulen und Architrave unterteilt sein. Die Fassade kann eine Säulenvorhalle einnehmen. Die dekorierten Gräber besitzen Wandmalerei auf Stuck, der Sockel ist zumeist unbearbeitet. Zu den beliebten Szenen zählen: Ringkampfszenen, die Jagd auf Wüstentiere (zum Teil mit Fabelwesen), Handwerksszenen (z.B. Spinnen und Weben), der Handel einschließlich von Fremdvölkerdarstellungen, die Belagerung von Festungen und zahlreiche Landwirtschafts- (u.a. Ernten) und zoologische Darstellungen. Interessanterweise nehmen die Darstellungen kaum Bezug zur Tätigkeit des Grabherrn. Die Ringergruppen sind einmalig in dieser Nekropole, es gibt zwar gelegentlich Darstellungen zweier Ringer, aber niemals ganzer Gruppen. Und ebenfalls selten sind Darstellungen von Festungseroberungen (nur noch im Grab des Inti in Deschascha und im Grab des Kaiemheset in Saqqara, die aber für Touristen nicht zugänglich sind). AnreiseAutoDie Anreise erfolgt üblicherweise im Taxi oder dem Reisebus. Je nachdem, ob man noch weitere Ziele erreichen möchte oder mit mehreren Personen reist, beträgt der Preis für das Taxi ca. LE 50 bis 100. Man erreicht die archäologische Stätte über eine gut ausgebaute Asphaltstraße auf dem Ostufer. Die Nilüberfahrt sollte man über die Nilbrücke von el-Minyā vornehmen. Es ist möglich, dass Sie sich einem Konvoi anschließen müssen. SchiffAnfang der 90-er Jahre konnte man auch eine Überfahrt per Schiff von Mallawī aus vornehmen, die durchaus ihren Reiz hatte. Die moderne Straße und der Rückgang der Touristenzahlen nach den Anschlägen in den 90-er Jahren lassen vermuten, dass es diese Anreisemöglichkeit nicht mehr gibt. MobilitätDie Nekropole lässt sich nur zu Fuß ergründen. SehenswürdigkeitenDie Gaufürstengräber sind in der Zeit von 9 – 17 zugänglich. Der Eintrittspreis beträgt LE 25. Für Touristen sind die vier berühmtesten Gräber zugänglich. Die Gräber werden von den Wächtern für Sie aufgeschlossen, die sich über ein kleines Trinkgeld freuen. Fotografieren ist verboten; die Beleuchtung der Grabräume mit Leuchtstofflampen würde ohnehin große Schwierigkeiten bedeuten.
KücheAm Fuße der Nekropole wurde jüngst ein kleines Rasthaus eröffnet. UnterkunftUnterkunftsmöglichkeiten bestehen in El-Minyā. Weiter geht'sDer Besuch von Benī Ḥassan lässt sich mit dem Besuch des Klosters Deir Aba Hōr (siehe El-Minyā) und den archäologischen Stätten von Zāwīyat al-Mayitīn und Isṭabl ʿAntār verbinden.
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